Die 6 Profillinien im Human Design System

Die 6 Profillinien

Profillinie 1 - Der Forscher

Du gehst gerne deep. Oberflächlichkeit kannst du gar nicht ab und alles, was dich interessiert, saugst du auf und möchtest immer mehr und mehr darüber erfahren.

Du hast unglaublich viel Wissen angesammelt, bist Experte auf deinem Gebiet und man könnte dich als wandelnde Bibliothek bezeichnen. Dahinter steckt dein Wunsch eine feste Grundlage, eine Basis, zu schaffen.

Aus diesem Bedürfnis heraus, tauchst du immer tiefer und tiefer in das Thema ein. Was wunderbar ist, aber von dir auch gerne als Ablenkung genutzt wird, um nicht mit der Umsetzung deiner Träume zu beginnen. Dir ist es lieber erst noch jenen Kurs zu belegen, diese Ausbildung zu absolvieren und Zertifikat xy zu erlangen, bevor du dann wirklich loslegst.

Die Angst der 1. Profillinie

Linie 1 sehnt sich nach Sicherheit, und das kann auf zwei Arten geschehen. Entweder man rennt vor der Bindung davon und ist pingelig bei allem, ODER man bleibt viel länger in etwas drin als nötig, denn wenn man sich einmal gebunden hat, gibt es kein Loslassen mehr. Das macht einen loyal, aber manchmal zum eigenen Nachteil. Es kann auch sein, dass man nur recherchiert und nichts tut. Man muss aus den Büchern herauskommen und das Gelernte anwenden/teilen.

Profillinie 2 - Der Einsiedler

Die zweite Linie repräsentiert den Eremit (Einsiedler), der Schatten der sich hinter den zugezogenen Fenstern bewegt, derjenige der in seiner Höhle werkelt und von außen genauestens betrachtet wird. In dieser Linie gibt es Reibung, denn hier liegt ein großes Talent. Dieses Talent ist so natürlich, dass es dieser Linie oft nicht auffällt.

Jedoch sehen es die Anderen, durch Projektion! Diese Linie, wird gern durch das Fenster, von außen, bespitzelt/ beobachtet. Der Einsiedler will einfach nur seine Ruhe haben, will nicht – wie die erste Linie – studieren, und vor allem will sie nicht andauernd beantworten müssen wie „dieses oder jenes“ getan wurde – Denn die zweite Linie hat im Grunde keine Ahnung davon. Denn die Menschen um sie herum schenken der zweiten Linie Selbstbewusstsein und machen es, durch eine andere Perspektive, möglich, die Talente und Gaben tatsächlich als solche zu erkennen – Heraustreten aus der Schüchternheit.

Die Angst der 2. Profillinie

Linie 2 kann sich manchmal unsichtbar anfühlen, weil sie darauf ausgelegt ist, andere zu sehen und nicht sich selbst. Es fällt einem schwer, sich selbst zu vertrauen, und man zweifelt auch an sich selbst. Es ist hilfreich, 1.) auf das zu hören, was andere in eienm sehen und hervorrufen und 2.) Menschen zu haben, an die Sie sich anlehnen können, die dich sehen und die dir helfen können, diesen Ort der Klarheit zu erreichen und von dort aus kleine Schritte zu machen. Die 2. Linie lernt über sich selbst durch die Menschen um Sie herum.

Profillinie 3 - Der Praktiker

Daher bringt die dritte Linie von Natur aus Innovation, Mutation und Anpassung mit. Diese Linie, im Bezug zum Menschen, zeigt eine große Vielseitigkeit und gleichzeitig einen Hauch von Unvorhersehbarkeit. Diese Linie kann auf der einen Seite zurückhaltend und unentschlossen sein, und auf der anderen Seite kühn und wagemutig.

Diese Stufe im Hexagramm hat keine Angst Neuland zu betreten, obwohl die Konsequenzen nicht immer blumig sind. Man kann also sagen, dass die dritte Linie den Prozess des Ausprobierens und das Prinzip von „Try&Error“ mit sich bringt. Es sind die Stehaufmännchen in dieser Welt, denn egal wie oft sie einen Fehler machen, sie werden immer wieder etwas Neues probieren – Sie sind es einfach gewohnt, sich nach einer Niederlage wieder aufzurichten. Um was es hier wirklich geht ist die persönliche Erfahrung, jene Dinge herauszufinden die nicht funktionieren.

Die Angst der 3. Profillinie

Die 3. Linie ist hier, um Dinge zu beginnen und sie nach und nach zu verbessern, kann aber im Perfektionismus stecken bleiben. Du bist nicht hier, um etwas zu perfektionieren und dann Maßnahmen zu ergreifen. Sie sind hier, um etwas zu tun und DANN zu perfektionieren, während Sie es tun. 3. Linien können auch Scham oder Angst davor empfinden, nicht „perfekt“ zu sein und werden entweder verbergen oder beschönigen, was wirklich los ist.

Profillinie 4 - Der Netzwerker

Auch wenn eine Harmonie zur ersten Linie besteht (Grundlagen) ist diese Linie nicht daran interessiert diese sich anzueignen, sondern es geht darum diese ans Netzwerk zu verkaufen. Diese Linie kennt das „sich Zeit für sich nehmen“, um sich von entstanden Wunden zu erholen. Denn obwohl sie alle Menschen einbeziehen und willkommen heißen möchte, ist die Tendenz, eine Maske, aus Freundlichkeit, zu tragen sehr hoch. Denn es gibt eben nichts schlimmeres als den Widerstand der Ablehnung. Wichtig ist ihnen die Anerkennung. Das Netzwerk kann benutzt werden um die Wunde, des Übersehen Werdens, zu überspielen. Nichtsdestotrotz strahlt die vierte Linie etwas sehr Soziales aus und so findet man sie oft in den traditionellen Führungsrollen dieser Welt. Sie führen gerne effektiv in eine, für sie stimmige, Richtung. Allerdings strebt die vierte Linie einen Ausgleich für ihre Investition an. Daraus resultiert ein, manchmal unflexibles, Führungsverhalten im und für das Team, um für effektive Möglichkeiten zu beeinflussen, welche wiederum für das Team gut sind. Unflexibel deshalb da die vierte Linie es so macht, wie sie es macht, und sonst gar nicht. Falls es nicht akzeptiert wird, wie sie es machen will, dann werden die Einsichten und Fähigkeiten eben woanders eingesetzt. Es ist eine Linie die herausgefordert wird und genauso herausfordert.

Die Angst der 4. Profillinie

4er haben das größte Herz, fürchten aber, ausgeschlossen zu werden, was dazu führen kann, durch 12 Reifen zu springen, um die Aufmerksamkeit von jemandem zu bekommen, bei jemandem zu bleiben, weil er sich vielleicht „eines Tages ändern“ oder Sie sehen wird. 4er können auch Angst haben, den ersten Schritt zu machen oder in etwas anderes überzugehen. Sie sind der „Opportunist“, die besten Gelegenheiten kommen zu Ihnen durch die Menschen in Ihrem Leben, deshalb ist der Aufbau einer Gemeinschaft um Sie herum so wichtig und etwas, das Sie BRAUCHEN, um ein erfülltes Leben zu führen.Viele Schatten der 4 haben damit zu tun, dass man sich nicht genug fühlt und deshalb überkompensiert, um zu versuchen zu beweisen, dass man es ist.

Profillinie 5 - Der Harmonisierer

Die 5er werden gerne von den anderen als Held und Retter betrachtet. Daher sind die 5er manchmal auch in gewisser Weise paranoid. Sie sitzen innerhalb der 5er-Persönlichkeit und sehen jemanden kommen und denken schon: „Was will derjenige?“, denn wenn man eine 5 ist, wollen alle etwas von einem. Wichtig ist es hier, die Projektion nicht anzunenhmen.
Die 5er-Profillinie universalisiert außerdem – d.h. sie macht Dinge für die gesamte Welt verfügbar. Die fünfte Linie hat die Gabe direkt in eine fremde Situation einzugreifen und eine praktische Lösung anzubieten – Etwas, dass keiner vorher, als Lösung, beachtet oder gesehen hat. Allerdings eben nur, wenn es in der Integrität dieser Linie liegt, ansonsten geht Energie verloren und Widerstand entsteht – Der Retter wird dann zum Störenfried. Die Gabe alles nach außen zu projizieren, und als Held zu gelten, ist meist zu laut um sich, als fünfte Linie, die Ruhe, für die Selbstbeobachtung, zu nehmen. Das Zitat „Manchmal ist ein Schritt zurück mehr als zwei Schritte nach vorn.“, sollte dieser Linie bekannt sein. Die fünfte Linie wird sich dieser Erwartungshaltung bewusst werden und sich, im Bestfall, fragen: „Sehen andere Eigenschaften in mir, die ich übersehen habe“ oder „Sehen andere Eigenschaften in mir, die unrealistisch sind und ich nicht erfüllen kann“.

Die Angst der 5. Profillinie

5er fürchten sich vor Kritik, daher kann es viel Verstellung geben, Verstecken, sich selbst verwässern, um es anderen recht zu machen. 5er sind hier, um den Topf zu rühren und anderen zu helfen, aufzuwachen, damit sie heilen, lernen und wachsen können, und Sie tun dies, indem Sie IHR SELBST sind. Ganz und gar 100% Sie. 5er neigen auch dazu, sich alles zu Herzen zu nehmen und persönlich zu werden, was dazu führen kann, dass sie den Menschen mehr gefallen, sich verstecken und Masken tragen. Sie finden wahre Befreiung, wenn Sie sich voll und ganz zu dem bekennen, was Sie sind, und es mit der Welt teilen, und sich nicht dem anpassen, was andere denken, was Sie tun sollten oder wer Sie sein sollten.
Wichtig ist es als 5. Linie, die Projektionen der anderen nicht anzunehmen.

Profillinie 6 - Das Vorbild

Die sechste Profillinie stellt das Vorbild (Richter) dar, den Friedensstifter und das absolute Ideal.
Um wahrlich zu richten, und um dem idealen Vorbild zu entsprechen, ist ein Weg notwendig, welcher verschiedene Erfahrungen mit sich bringt. Daher erlebt sich die sechste Linie in drei unterschiedlichen Lebens-Phasen.

1. Phase: In den ersten 30 Jahren geht es um das Erleben (im Tal) an sich. Wie das geschieht kann je nach Partnerlinie (Profil) variieren. Es mag ein wenig an die dritte Linie erinnern (Harmonie) und hat dennoch nicht die Qualität der dritten Linie. Daher sollten die ersten 30 Jahre mit Vorsicht und Achtsamkeit genossen werden.
2. Phase: Danach dreht sich 20 Jahre lang alles um Reflexion, des Erlebten. Es wird der Berg bestiegen um die zugetragenen Wunden zu heilen. Hier beginnt bereits die Anerkennung für die tiefe Weisheit und die Erfahrungen der sechsten Linie. Hier werden 6te Linien-Menschen oft sehr objektiv und sind eigentlich gar nicht mehr richtig im Hier & Jetzt.
3. Phase: In der letzten Phase, die mit ungefähr 50 beginnt, wird die Balance zwischen Weisheit und Erfahrung erreicht. Meist beginnt diese Phase auch mit dem Chiron-Return (Lebenswunde). Geheilt und ausgeruht ist die sechste Linie nun fähig als optimistisches Vorbild wieder vom Dach des Lebens hinabzusteigen, um sich wieder mit dem Leben zu beschäftigen.

Die Angst der 6. Profillinie

6er Linien haben das Bedürfnis, alles zu haben und alles zusammenzuhalten, immer und für jeden. Vertrauen ist für sie sehr wichtig und nicht etwas, das sie freiwillig geben und wahrscheinlich immer noch in Frage stellen, ob sie jemandem wirklich vertrauen. Wahrscheinlich stellen sie die Absichten anderer in Frage und lassen jemanden nicht immer (oder nie) vollständig an sich heran. Wenn 6er-Profillinien Mauern um sich herum aufbauen, kann das sehr isolierend wirken.

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