Tor 56 -
Das Tor der Stimulation

 Ablenkung – Bereicherung – Trunkenheit

Halszentrum

Viertel: Zivilisation

Kontur: Kollektiv

Bei diesem 56. Genschlüssel geht es um  die Fähigkeit, Ideen zu sammeln, zu verknüpfen und sie verbal an andere wiederzugeben. Vermutlich beginnst du deine Sätze häufig mit ‚Ich glaube…‘ und drückst dann deine Thesen, Ideen, Geschichten oder Erklärungsversuche aus. Du hast etwas Philosophisches und kannst gut Geschichten erzählen. Deine Gefühle beeinflussen das Thema, dass du näher erforschen möchtest. Deine Erinnerungen und Geschichten sind subjektiv und bestehen oft nur aus Fragmenten. Der Sinn dieser Fähigkeit liegt nicht darin, Lösungen für bestimmte Probleme zu finden, vielmehr sollen deine Geschichten, Ideen und Thesen andere stimulieren und anregen, über die Bedeutung ihrer eigenen Erfahrungen, über ihre Ideale und Überzeugungen nachzudenken. Sobald du deine Ideen mündlich ausgedrückt hast, ist dein ‚Job‘ diesbezüglich erledigt und der Prozess für dich abgeschlossen.

Der Archetyp:
Der Comedian

In diesem Archetyp finden wir eine Stimme, die sagt – ich glaube. Welche Rolle sie auch immer für den Tag spielt, sie tut es mit ganzem Herzen – sie wird buchstäblich zur Figur aus Fleisch und Knochen. Der Comedian verwandelt Visualisierung in Sprache und Präsenz. 

Er ist mehr als ein Schauspieler, er ist ein wahrer Geschichtenerzähler. Seine Geschichten drehen sich um seine unendlichen Abenteuer auf der Straße. Der Comedian liebt es, Neues zu entdecken und seinen Horizont zu erweitern. Er ist hungrig nach neuen Erfahrungen, die seine Lebensgeschichte und die verschiedenen Charaktere, die er nahtlos verkörpert, ergänzen. Die Reise mit all seinen Menschen, Orten und Erfahrungen wird ebenso Teil der Geschichte wie ein Transformationsprozess.

Der Comedian liebt es, seine eigenen Erfahrungen aus der Vergangenheit zu nutzen, um ein Konzept zu veranschaulichen, andere anzuregen oder einen Punkt zu machen. er ist am meisten daran interessiert, eine emotionale Reaktion des Zuhörers zu bekommen. Wenn der Komiker eine Geschichte verkörpert, taucht er vollständig in die Wiederholung der Geschichte ein und alles andere verblasst. Seine Präsenz ist wie ein Hauch und erzeugt ein Resonanzfeld, das die Erfahrung für alle begründet.

Er kann ein bisschen übertreiben oder den Ereignissen zusätzliche Farbe oder Dramatik verleihen. Er simuliert andere, um mehr über das Leben zu entdecken, den Wunsch nach eigenen Reisen mit und durch Präsenz. Der Comedian interessiert sich nicht für Beweise, Fakten, Logik oder Details wie der Wissenschaftler (Archetyp 62) oder der Detektiv (Archetyp 63). Es ist die Erfahrung, das Engagement, die Herzlichkeit, die Präsenz.

Der Comedian hat gelernt, Spaß mit Ernst zu verbinden. Er bleibt nicht in Ablenkungen hängen und ist gut darin zu erkennen, welche Umgebungen, Menschen und Situationen seine Energie wert sind. Er weiß, was ihn wirklich nährt und was ihm nur Kraft kostet. Sein Bewusstsein ist tadellos.

Er kann auch ein guter Lehrer sein, indem er Metaphern verwendet, um zu lehren und zu teilen. Letztlich geht es beim Comedian um Bereicherung , nicht um bloßen Genuss oder Unterhaltung. Er möchte das Beste aus seinem Leben herausholen, damit er das Leben anderer verbessern kann.  

Wie wir sehen, ist der Comedian ein reiner Sucher, was bedeutet, dass er niemals ein Endziel erreichen soll. Er hat den Gedanken des Erreichens ganz aufgegeben und findet Frieden in der Reise selbst. Geht es im Leben nicht sowieso darum, die Erfahrung zu genießen?

„Mein einziger Wunsch ist, weiterhin von der Liebe zu trinken, die endlos aus meinem Herzen strömt.“

Interner Motivator

Gefühl

Ich glaube

Sinnlichkeit

Positive Attribute

Humor

Kennt das Gute im Leben

Der ultimative Geschichtenerzähler

Stolpersteine

Lernen durch Freude und Schmerz

Sitzt selten still

Physiologie

Luftröhre, Aminosäure: keine (Stop Codon)

Es überrascht uns sicherlich nicht, das die 56 in ihrer genetischen Bedeutung ein Stopcodon ist, der Punkt am Ende des Satzes.
Sobald eine Idee (Inspiration) sprachlich kommuniziert wurde, ist das Ende des Prozesses erreicht.

Codon Ring

Genschlüssel 56 befindet sich im Codon Ring der Prüfungen (12, 33, 56). Der Codierungspartner ist Genschlüssel 60.

Thema als Brückentor

Menschen zum Lachen oder Weinen bringen

Kanal 11-56

Du interessierst dich für neue Ideen und möchtest alle möglichen Dinge herausfinden. Dabei geht es nicht darum, etwas Bestimmtes zu finden, sondern um die Suche und Entdeckungsreise an sich. Du kannst vermutlich recht überzeugend und mitreißend reden und auf diese Weise andere Menschen unterhalten und anregen.

Affirmationen

  • Wenn ich tue, was meinen Geist bereichert, profitiert die gesamte Menschheit.
  • Ich liebe es, alle Freuden des Lebens zu probieren und auszukosten.
  • Überall erlebe ich Wunder, Ehrfurcht und Schönheit.
  • Ich sehe die Chancen in Problemen.
  • Ich lebe das Leben leicht, mit liebevollem Humor und Freundlichkeit.
  • Ich verwandle alle niederen Energien in Freude und Zielstrebigkeit.
  • Meine Lebensfreude ist tief in mir verwurzelt.
  • Ich kann auf die verfeinerten Sinne meiner feinstofflichen Körper zugreifen.
  • Alles in meinem Leben ist immer im Gleichgewicht.
  • Ich bereichere andere, indem ich meine Geschichten und Erfahrungen teile.
  • Ich bin dankbar für jeden Moment in meinem Leben.
  • Liebe und Bereicherung strömen nun durch mein Herz zu allen.
„Wahre Unterhaltung beinhaltet Lachen, Inspiration, Staunen und letztendlich Rausch.“

Der Schatten des 56. Genschlüssels
"Ablenkung"

Der Schatten der Ablenkung ist ein Vermeidungsmechanismus. Es hält uns davon ab, „Schmerz“ oder „Vergnügen“ in unserem Leben vollständig zu fühlen und zu verkörpern. Und es zehrt an unserer Energie, während wir hektisch nach Ablenkungen suchen, was dazu führt, dass wir uns erschöpft fühlen. Unser Geist tanzt zwischen vergangenen Grübeleien und zukünftigen Projektionen von Möglichkeiten – sowohl negativ als auch positiv. Oder unser Geist sucht ständig nach Reizen; besonders wenn du gelangweilt, frustriert, einsam oder verwirrt bist. Die meisten Menschen sind zu sehr von den winzigen Details ihres Lebens abgelenkt – von Hypotheken, Telefonen, Restaurants, Fernsehen, Politik, Computerisierung und so ziemlich alles andere, was man sich vorstellen kann.

Ablenkung behindert im großen Maße die Evolution, aber sie führt dich letztlich auch zu einem größeren Verständnis deines eigenen Elends. Es scheint so, dass wir uns in der modernen Welt so verzweifelt ablenken müssen, um nicht erkennen zu müssen, wer wir sind. Gleichzeitig haben wir mittlerweile so viele Ablenkungen, dass wir uns zunehmend über das Ausmaß dessen bewusst werden. Solange wir unsere Sinne überreizen, müssen wir nicht unser eigenes Unwohlsein fühlen.Bei vielen der 64 Schatten werden wir zu Opfern des eigenen Denkens. Beim 56. Schatten bist du allerdings Opfer des Gedankenguts eines anderen – nämlich durch die Konditionierung deines Umfelds.

Die Ablenkung funktioniert auf zwei Arten:

1. Äußerlichkeiten (üblichste Form). Du erschaffst dir nicht deine Lebensereignisse – aber du beeinflusst ihr Einwirken auf dich durch deine Haltung.

2. Innere (weit weniger üblich). Innere Ablenkung bedeutet, dass du so sehr auf dein Innerstes fokussiert bist, dass du die äußere Welt vergisst – du lebst in einer von dir erschaffenen Fantasiewelt ohne Verankerung in der materiellen Welt.

 

Repressiv: Der repressive Modus des 56. Schattens ist Mürrischkeit. Mürrisch zu sein bedeutet, unterstimuliert zu sein. Es ist ein Kollabieren unseres Geistes in eine Art Taubheit. Dieser  Zustand wird oft mit Teenagern assoziiert, die in diese Art von Dauerschmollerei verfallen können. Viele Erwachsene, die eine schwierige Kindheit hatten, werden ebenfalls Opfer dieser Muster, die sich im endokrinen System und im Nervensystem verfestigen. Erwachsene die die repressive Natur repräsentieren, werden zum Sklaven der Langeweile des alltäglichen Lebens. Sie verlieren ihre wahren Bestrebungen aus den Augen.

Reaktiv: Die reaktive Seite des 56. Schattens ist die Überstimulation. Diese manifestiert sich  als ein ständiges Bedürfnis, in Bewegung zu bleiben, und zwar auf allen Ebenen des eigenen Seins. Es besteht ein besonderes Bedürfnis, die Augen zu befriedigen, und nach allem, was die Augen stimuliert – von Lesen, Fernsehen, Fantasieren oder Reisen.

Die Gabe des 56. Genschlüssels
"Bereicherung"

Mit der Gabe ist man nicht mehr länger Opfer von Ablenkung, sondern hat die Kunst der Selbstdisziplin gelernt. Es gibt einen einfachen Test, um festzustellen, ob du noch in der Schattenseite gefangen bist: Frage dich, ob es etwas im Leben gibt, zu dem du nicht Nein sagen kannst? Wenn es etwas gibt, egal was es ist, bleibst du  auf irgendeiner Ebene sein Opfer.


Bei der Gabe der Bereicherung geht es nicht einfach um Willenskraft. Bereicherung ist etwas anderes als Vergnügen oder Unterhaltung. Ein Beispiel: Du weißt, dass du diesen Schokoladenkuchen wirklich genießen würdest, aber du kannst auch entscheiden, dass er bei dieser  Gelegenheit nicht bereichernd für deinen Geist ist. An einem anderen Tag kann derselbe Kuchen deinen Geist bereichern. Bei der 56. Gabe geht es um die feine Balance zwischen Laster und Tugend – zwischen Wildheit und Verantwortung. Diejenigen mit dieser Gabe sind weder süchtig nach Enthaltsamkeit noch nach übermäßigem Genuss. Du weißt einfach über alles, wie man das Beste aus dem Leben herausholen kann.

Die 56. Gabe kennt eine große Wahrheit – wahrer Genuss ist im Inneren des Menschen verwurzelt und nicht im
 Äußeren. Wenn du beginnst, diese Wahrheit zu verkörpern, wendet sich dein Bewusstsein ganz natürlich nach innen. Diese gleiche Energie, die in der äußeren Welt zu einer Ablenkung geworden wäre, wendet sich nach innen zu
Ihre eigene Quelle. Im Laufe der Zeit schult die 56. Gabe dich tatsächlich darin, zu meditieren bzw in einen Zustand der Mediation einzutreten, in dem sinnliche Begierden als das gesehen werden, was sie sind – illusorische Versuche der Erfüllung. Dies bedeutet, dass du deine Sucht, Erfüllung in der äußeren Welt zu suchen, durchbrichst.

Im Wesentlichen geht es bei der 56. Gabe um Gleichgewicht. Wenn du diese Gabe hast, dann kannst du immer ein Gleichgewicht zwischen Spaß und Ernsthaftigkeit halten.

Die Siddhi des 56. Genschlüssels
"Trunkenheit"

Diese Siddhi ist die entgegengesetzte Kunst von Ablenkung. Im englischen Originaltext heißt diese Siddhi „Intoxication“, dessen Wurzel auf das alte Wort „toxin“ zurückgeht, welches wiederum auf das griechische Wort Pfeil zurückgeht. Das ultimative „toxin“ bzw Gift ist die Liebe und aus dieser Verbindung entstand der Mythosvon Amor mit seinen Pfeilen der Liebe. Menschen in dieser Siddhi haben die Gabe der Bereicherung zu ihrem Zenit geführt, sie haben sich selbst die Erlaubnis gegeben, immer und immer wieder von den Pfeilen der Liebe durchbohrt zu werden. In diesem Zustand befindest du dich quasi in permanenter Ablenkung – nämlich von der Liebe.Letztlich lehrt sie der Menschheit auch, dass göttlich sein nicht bedeutet, sinnliche oder lustvolle Vergnügungen aufzugeben. In dieser Siddhi benötigt man diese Vergnügungen, in welcher Form auch immer, schlicht und einfach nicht und gerade deshalb kann man alle Aspekte des Lebens wahrhaft genießen.

Göttliche Nachsicht

Opfer deiner Ablenkungen

Schatten

Die Weltmaske (Ablenkung)

„In der modernen Welt scheinen wir fast verzweifelt, uns von dem abzulenken, was wir wirklich sind.“

Gabe

Sich nach innen wenden (Bereicherung)

„Wahrer Genuss ist in deinem Wesen verwurzelt und nicht im Äußeren.“

Siddhi

The Divine Entertainment Business (Rausch)

„Göttlich zu sein bedeutet nicht, auf sinnliche Freuden zu verzichten.“